Valiha GM Abbildung 3. von links, Länge ca. 60 - 65 cm, Durchmesser 8 - 9 cm, 15 - 18 Einzelsaiten
Das Nationalinstrument auf Madagaskar ist diese Bambuszither, welche die ersten Einwanderer aus Indonesien mitgebracht haben. Die Herstellung geschieht aus einem Bambusrohr, bei dem die oberste Hautschicht zwischen zwei Wachstumsknoten abgespalten wird. Das oberste und unterste Ende verbleibt am Rohr und wird mit Faden und Bast umwickelt. Die Saiten werden mit untergelegten Holzklötzchen gespannt. Das Instrument ist somit idiochord, aber sehr leise und schwer beherrschbar. Seit der Kolonialzeit gab es dann Metallsaiten an den Valiha, diese ist somit heterochord. Die Herstellungsweisen - Arten richten sich nach der Länge und dem Durchmesser des Bambusrohres. Mit dem Aufwand steigt die Proffessionalität des Instrumentes. Es gibt Valiha mit bis zu 18 Saiten und über 1 Meter Länge, auch mit Doppel- und Dreifach Akkorden. Es gibt 3 Stimmungen, die pentatonische, diatonische und chromatische Valiha. Früher wurde die Valiha ausschliesslich zu sogenannten Tromba gespielt, das sind Zeremonien zur Beruhigung der Ahnen und böser Geister. Heute verwendet man es Solo oder auch als Begleitinstrument bei Volksmusik, zu Familienfeiern und Konzerten.
Die Valiha ist stets mit traditionellen Motiven verziert welche geschnitzt, gebrannt und gemalt werden. Bedingt durch die Moderne ist die Valiha jedoch im Rückzug (es fehlt wohl die App) und Herstellung sowie Spielweise geraten in Vergessenheit. Es gibt nur noch wenige Profi-Hersteller, welche ja selbst immer Solisten sind.
Wir arbeiten mit Herrn Ramorasata zusammen, einem sehr bekanntem Valiha Spieler und Handwerker in der Hauptstadt Antananarivo. Er fertigt unsere Valiha in seiner alten Familienwerkstatt, nicht für den Touristenmarkt als Deko sondern wirklich zum Bespielen.
Angaben zur Produktsicherheit
Herstellerinformationen:
Mahafaly
Analakely LOT
Antananarivo, Madagaskar, 101
service@mahafaly.de
https://mahafaly.de
verantwortliche Person:
Mahafaly
Am Sandberg 6
Mecklenburg-Vorpommern
Benz OT Balm, Deutschland, 17429
service@mahafaly.de
https://mahafaly.de/
Alle MADAGASSEN pflegen einen ausgeprägten Ahnenkult, dessen Ursprung in Indonesien und Papa Neuginea zu finden ist. Man sieht die Seele des Verstorbenen (Razana) noch als Teil der sozialen Gemeinschaft an, welche in verschiedenen Etappen eine Einigkeit mit dem Schöpfergott ( Zanahary )) eingeht. Dieser wiederum ist mit dem Universum verbunden. Man holt sich Schutz, Rat und Kraft von den Ahnen und fürchtet sich vor deren Zorn. Damit einhergehend gibt es, je nach Volksgruppe, unterschiedliche Begräbniskulturen. Die MAHAFALY errichten, im Vergleich zu den winzigen Holz- Wohnhäusern, große Kastengräber aus Stein, welche je nach Ansehen des Verstorbenen prunkvoll gebaut werden. Die Grabanlagen befinden sich stets ausserhalb der Wohnorte. Ein Totenhaus in der Mitte, angefüllt mit seinem Hausrat, beherbergt den präparierten Verstorbenen in einem Baumsarg.weiter lesen ...! Der Grabbau und die Bestattungszeremonie kann Monate dauern. Die beaftragten Arbeiter werden beköstigt und die Schädel der dafür geschlachteten Zebus werden auf dem Grab verteilt.
Die Grabmalereien verweisen auf den Alltag oder Wünsche und Träume des Toten. Ein wichtiger Bestandteil des Ritus sind die ALOALO Stelen, welche immer als Auftragswerk von zertifizierten Schnizern angefertigt werden. Sie stellen im Oberteil wichtige Stationen aus dem Leben des Verstorbenen, seine Wünsche und Erlebnisse dar, oft auch das verehrte Zeburind. Als Trägerin des Lebens und Universums findet man im Unterteil meistens Frauen aber auch bedeutende Personen wie Schamanen, Stammesfürsten und Fabelwesen. Verbunden wird dieses künstlerische Universum mit astrologischen Symbolen wie Halbmonden, Sternen und Ornamenten. Die MAHAFALY lassen den Toten (im Gegensatz zu anderen Landesteilen) ruhen, seine Razana hält Kontakt mit dem irdischen Leben durch im Grab eingelassene Spiegel. So werden die Grabstätten der Mahafaly stets sich selbst überlassen und verfallen mit den Jahrzenten.
Die große Ethnie der SAKALAVA pflegt einen ähnlichen Kult, deren Grabanlagen sind jedoch weniger prunkvoll und haben meistens einen hölzernen Palisadenzaun als Einfassung. An den Ecken dieses astrologisch ausgerichteten Grabes sind (ähnlich den AloAlo) beschnitzte Pfosten und Skulpturen angebracht, welche meist heilige Tiere darstellen, welche als Seelengefässe für den Razana des Toten dienen. Dies sind meistens Ibis, Höckerente, Zeburind, Krokodil und Chamäleon. Berühmt sind auch die Nackt- und Erotikdarstellungen der Ethnie (porno de sakalava), welche der Verehrung von Frauchtbarkeit, Zeugungsakt und Geschlecht dienten. Seit der prüden Kolonialzeit und in der späteren sozialistischen Phase wird dieser Kult jedoch verlacht und unterdrückt. Die SAKALAVA vollziehen regelmäßig sog. TROMBA Sitzungen das sind Versammlungen, bei denen ausgewählte Teinehmer in Trancezustände verfallen um so Kontakte mit den Ahnen zu erlangen. Die ATANDROY, BARA und ANTANOSY pflegen auch Ahnenkulte mit skulpturellen Darstellungen, jedoch nicht so ausgeprägt. Objekte dieser Ethnien sind deshalb seltener.
Nun kann man eventuell, mittels guter Kontakte nach einigen Opfergaben zur Besänftigung der Ahnen und mit Einverständnis der Familien funktionslose ALOALO erwerben. Manchmal werden die fertig geschnitzten Stelen auch nicht aufgestellt, weil sie nicht dem Anspruch der Familien genügen. Viele Stelen dienen dann als Türwächter oder zieren die Wohnumgebung der Besitzer. Die Gräber der südlichen Ethnien werden nach der Bestattung nicht gepflegt oder besucht. Meistens ist es den Familien sogar verboten die Grabanlagen zu passieren oder gar zu berühren. Somit vermeidet man auch den Kontakt mit den Totengeistern LOLO, welche in der Nähe der Gräber weilen. Damit man den Tod nicht in das Dorf holt werden die Grabanlagen immer ausserhalb errichtet.
Nach einigen Generationen zerfallen die von der Witterung zerfressenen Stelen und man schichtet diese am Grabrand auf. Der bedeutende Kopfteil wird auch oft entfernt und getrennt aufbewahrt. Seitdem Europäer diese Kunstobjekte als Sammlerstücken entdeckt haben werden von den Familienmitgliedern auch AloAlo verkauft. Dies geschieht meistens über eine Person des Vertrauens in den großen Städten oder durch eine Reise in die Hauptstadt. Ein Grabraub ist jedoch (bei Verfolgung bis zum Tode) für alle Madagassen tabu !
Die hier angebotenen Kopfteile von Skulpturen sind alle den legalen Weg gegangen und vom Familienclan verkauft. Über die moralische und kulturelle Wertung dieses Handels kann man streiten, die Einen sprechen von Kulturraub wenn Objekte ausser Landes gelangen, die Sammler betonen den Erhalt der Objekte, denn in Madagaskar gibt es bisher keinerlei Bemühungen um Konservation und Erhalt und kein seriöses Museum für die eigene Geschichte.
Diese alten Stelen sind nicht geweiht, obwohl zu dem Zwecke der Ahnenverehrung hergestellt und konnten, je nach kulturhistorischem Wert legal gekauft und bis 20018 begrenzt offiziell ausgeführt werden. Wir haben einige der weltweit unvergleichlichen Kunstwerke im Angebot, teilweise schon aus einer alten Familiensammlung von 1975. Weitere Infos bei den Artikel und auf Anfrage.
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