MF347 Kopfteil einer AloAlo Grabstele der Mahafaly, heiliges Zebu ca. 1950 Region Ampanihy
29 x 20 x 12 cm, 650 Gr.
Die Totenstelen (AloAlo) werden bei der Ethnie der Mahafaly nach alten Riten als Erinnerung an den Verstorbenen und als spirituelle Aufgabe für die nächste Generation aufgestellt. Die Pfähle werden nach Vorgaben des Familienoberhauptes als Auftragsarbeit vergeben und künden vom Leben oder von Lebenswünschen der Toten. Die Mahafaly sind materiell nicht stark verhaftet, aber geistig/seelisch sehr aktiv. Die Seele (Razana) aller Menschen geht für Sie nach dem Tode in heilige Tiere über um dann in mehreren Etappen eine universelle Einigkeit mit dem Schöpfergott (Andriamanitra) zu erreichen. Dargestellt werden diese Ahnenwesen (meist Ibis, Zebu, Krokodil) oft auf dem wichtigen Kopfteil der AloAlo. Der Pfahl darunter zeigt stets astrologische Motive. Diese Stelen werden auf dem, im Vergleich zu den Wohnhäusern, stattlichen und steinernen Kastengrab drapiert und umgeben oft das mittige Totenhaus als Wächter und Botschafter. Die vielen aufgesteckten Zebuhörner stammen von geopferten Rindern und zeugen vom reichen Erbe des Mannes. Desto prunkvoller ein Grab umso angesehener die Familie.
Sehr oft kommt als Kopfteil ein Zebu (Omby) zur Darstellung. Diese Rinder bilden im trockenen Süden einesteils die Lebensgrundlage für Familien und sind gleichzeitig Statussymbol. Das Weiterbestehen der Clans hängt vom Viehbestand ab, auch deshalb wird dieser als heilig verehrt.
Das trockene Klima konserviert das Holz recht lange, aber die Elemente zeichnen ihre Spuren auf die Skulpturen. Verrottete oder zerbrochene Pfähle werden dann von der Familie entfernt, sofern noch ansässig. Die Oberteile (Kopf) der Statue ist jedoch wichtig und wird so, manchmal abgetrennt und weiter aufbewahrt oder auch verkauft. Manchmal erfolgt auch eine "Geschichtsumschreibung" durch nachfolgende Familienmitglieder und es werden Fragmente der Ahnenstelen herausgeschnitten, ergänzt oder zerstört.
Das verwendete Hartholz Menabe ist innerlich nicht verrottet oder brüchig ! Durch den Aussenaufenthalt an der Oberfläche jedoch stark verwittert, oxidiert und mit Flechten bewachsen. Der seltene Regen hat tiefe Rinnen in das Holz gewaschen und es gibt Abbrüche der letzten Jahrzehnte. Dieses sind sichere Altersindikatoren, die nicht künstlich erzeugt werden können. Es gibt eine alte Klebestelle aus den 70 er Jahren (Transportschaden bei Europa Export)
Die echten AloAlo sind eine künstlerische Rarität, weil der Ahnenkult, welcher aus Papa Neuginea stammt weltweit nur in Madagaskar in diesen Stelen körperlichen Ausdruck fand. Die Ausfuhr von Kulturgut / Antiquitäten ist in Madagaskar streng limitiert. Unsere alten Originale sind teilweise schon seit 1975 im Familienbesitz und stellen durch den steigenden Sammlerwert auch eine fruchtbare Investition dar.
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Herstellerinformationen:
Mahafaly
Am Sandberg 6
Mecklenburg-Vorpommern
Benz OT Balm, Deutschland, 17429
service@mahafaly.de
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Mahafaly
Am Sandberg 6
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Alle MADAGASSEN pflegen einen ausgeprägten Ahnenkult, dessen Ursprung in Indonesien und Papa Neuginea zu finden ist. Man sieht die Seele des Verstorbenen (Razana) noch als Teil der sozialen Gemeinschaft an, welche in verschiedenen Etappen eine Einigkeit mit dem Schöpfergott ( Zanahary )) eingeht. Dieser wiederum ist mit dem Universum verbunden. Man holt sich Schutz, Rat und Kraft von den Ahnen und fürchtet sich vor deren Zorn. Damit einhergehend gibt es, je nach Volksgruppe, unterschiedliche Begräbniskulturen. Die MAHAFALY errichten, im Vergleich zu den winzigen Holz- Wohnhäusern, große Kastengräber aus Stein, welche je nach Ansehen des Verstorbenen prunkvoll gebaut werden. Die Grabanlagen befinden sich stets ausserhalb der Wohnorte. Ein Totenhaus in der Mitte, angefüllt mit seinem Hausrat, beherbergt den präparierten Verstorbenen in einem Baumsarg.weiter lesen ...! Der Grabbau und die Bestattungszeremonie kann Monate dauern. Die beaftragten Arbeiter werden beköstigt und die Schädel der dafür geschlachteten Zebus werden auf dem Grab verteilt.
Die Grabmalereien verweisen auf den Alltag oder Wünsche und Träume des Toten. Ein wichtiger Bestandteil des Ritus sind die ALOALO Stelen, welche immer als Auftragswerk von zertifizierten Schnizern angefertigt werden. Sie stellen im Oberteil wichtige Stationen aus dem Leben des Verstorbenen, seine Wünsche und Erlebnisse dar, oft auch das verehrte Zeburind. Als Trägerin des Lebens und Universums findet man im Unterteil meistens Frauen aber auch bedeutende Personen wie Schamanen, Stammesfürsten und Fabelwesen. Verbunden wird dieses künstlerische Universum mit astrologischen Symbolen wie Halbmonden, Sternen und Ornamenten. Die MAHAFALY lassen den Toten (im Gegensatz zu anderen Landesteilen) ruhen, seine Razana hält Kontakt mit dem irdischen Leben durch im Grab eingelassene Spiegel. So werden die Grabstätten der Mahafaly stets sich selbst überlassen und verfallen mit den Jahrzenten.
Die große Ethnie der SAKALAVA pflegt einen ähnlichen Kult, deren Grabanlagen sind jedoch weniger prunkvoll und haben meistens einen hölzernen Palisadenzaun als Einfassung. An den Ecken dieses astrologisch ausgerichteten Grabes sind (ähnlich den AloAlo) beschnitzte Pfosten und Skulpturen angebracht, welche meist heilige Tiere darstellen, welche als Seelengefässe für den Razana des Toten dienen. Dies sind meistens Ibis, Höckerente, Zeburind, Krokodil und Chamäleon. Berühmt sind auch die Nackt- und Erotikdarstellungen der Ethnie (porno de sakalava), welche der Verehrung von Frauchtbarkeit, Zeugungsakt und Geschlecht dienten. Seit der prüden Kolonialzeit und in der späteren sozialistischen Phase wird dieser Kult jedoch verlacht und unterdrückt. Die SAKALAVA vollziehen regelmäßig sog. TROMBA Sitzungen das sind Versammlungen, bei denen ausgewählte Teinehmer in Trancezustände verfallen um so Kontakte mit den Ahnen zu erlangen. Die ATANDROY, BARA und ANTANOSY pflegen auch Ahnenkulte mit skulpturellen Darstellungen, jedoch nicht so ausgeprägt. Objekte dieser Ethnien sind deshalb seltener.
Nun kann man eventuell, mittels guter Kontakte nach einigen Opfergaben zur Besänftigung der Ahnen und mit Einverständnis der Familien funktionslose ALOALO erwerben. Manchmal werden die fertig geschnitzten Stelen auch nicht aufgestellt, weil sie nicht dem Anspruch der Familien genügen. Viele Stelen dienen dann als Türwächter oder zieren die Wohnumgebung der Besitzer. Die Gräber der südlichen Ethnien werden nach der Bestattung nicht gepflegt oder besucht. Meistens ist es den Familien sogar verboten die Grabanlagen zu passieren oder gar zu berühren. Somit vermeidet man auch den Kontakt mit den Totengeistern LOLO, welche in der Nähe der Gräber weilen. Damit man den Tod nicht in das Dorf holt werden die Grabanlagen immer ausserhalb errichtet.
Nach einigen Generationen zerfallen die von der Witterung zerfressenen Stelen und man schichtet diese am Grabrand auf. Der bedeutende Kopfteil wird auch oft entfernt und getrennt aufbewahrt. Seitdem Europäer diese Kunstobjekte als Sammlerstücken entdeckt haben werden von den Familienmitgliedern auch AloAlo verkauft. Dies geschieht meistens über eine Person des Vertrauens in den großen Städten oder durch eine Reise in die Hauptstadt. Ein Grabraub ist jedoch (bei Verfolgung bis zum Tode) für alle Madagassen tabu !
Die hier angebotenen Kopfteile von Skulpturen sind alle den legalen Weg gegangen und vom Familienclan verkauft. Über die moralische und kulturelle Wertung dieses Handels kann man streiten, die Einen sprechen von Kulturraub wenn Objekte ausser Landes gelangen, die Sammler betonen den Erhalt der Objekte, denn in Madagaskar gibt es bisher keinerlei Bemühungen um Konservation und Erhalt und kein seriöses Museum für die eigene Geschichte.
Diese alten Stelen sind nicht geweiht, obwohl zu dem Zwecke der Ahnenverehrung hergestellt und konnten, je nach kulturhistorischem Wert legal gekauft und bis 20018 begrenzt offiziell ausgeführt werden. Wir haben einige der weltweit unvergleichlichen Kunstwerke im Angebot, teilweise schon aus einer alten Familiensammlung von 1975. Weitere Infos bei den Artikel und auf Anfrage.
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