Länge 27 cm , M 1:18
Die DS (feminin weil französich=la déesse=Göttin), als Wortspiel war eine Meilenstein in der Automobilgeschichte. Deshalb etwas längere Ausführungen dazu und Sammlerstücke von uns. Technik: Doppelscheinwerfer ab 1967, innen der mit der Lenkung verbundene Fernscheinwerfer Motorraum einer DS (Schnittmodell)Einzigartig für die damalige Zeit waren die stromlinienförmige Karosserie und die hydropneumatische Federung. Neu waren die innenliegenden Scheibenbremsen vorn, lastabhängige Hochdruckservobremse mit zwei unabhängigen Bremskreisen, die über die Zentralhydraulik mit Druck versorgt wurde und das halbautomatische Getriebe. Als einer der ersten Serienwagen war die DS mit Gürtelreifen ausgestattet. Die Aufhängung der Vorderräder war so konzipiert, dass sich ein Lenkrollradius von 0 ergab (Mittenachslenkung), wodurch keine Störkräfte auf die Lenkung einwirken konnten. Charakteristisch war auch das einspeichige Lenkrad, dessen Lenksäule den Fahrer bei einem Aufprall nicht aufspießen konnte. 1967 wurde die Front neu gestaltet, seitdem hatten die DS Doppelscheinwerfer hinter einer schrägen Glasfront. Bei den teureren Modellen schwenkten die Fernscheinwerfer synchron zur Lenkung mit und leuchteten die Kurven aus. Auch der Tucker Torpedo von 1948 hatte schon einen Kurvenscheinwerfer und Scheibenbremsen, kam aber über 50 gebaute Exemplare nicht hinaus. Die Hydropneumatik ermöglichte es, die Bodenfreiheit des Wagens zu variieren. Parkte man die DS, so senkte sie sich durch den nachlassenden Druck in der Hydropneumatik langsam ab. Startete man den Wagen, so hob er sich um mehrere Zentimeter in die Höhe. Die Hydropneumatik arbeitete automatisch als Niveauregulierung und hält die Bodenfreiheit bei unterschiedlicher Beladung konstant. Rolls-Royce und Mercedes-Benz erwarben eine Lizenz für das Citroën-Patent. Rolls-Royce bezog auch Teile direkt von Citroën. Der Aufbau der Karosserie unterschied sich von nahezu allen anderen PKW dieser Zeit. Die D-Modelle hatten als tragende Struktur einen mit dem Karosserieskelett verschweißten Plattformrahmen. Nichttragende Teile wie Kotflügel, Hauben, Türen und Dach waren spannungsfrei mit dem Rahmen verschraubt. Die hinteren Kotflügel konnten zum Radwechsel nach Lösen einer einzigen Schraube mit dem Radmutterschlüssel demontiert werden. André Lefèbvre war ein Verfechter des Einsatzes von Kunststoff und Aluminium zur Gewichtsreduzierung. So besteht beispielsweise das Dach der DS aus glasfaserverstärktem Kunststoff und später aus Aluminium. Es wurden 100 Kilogramm Aluminium verwendet (wie bei der Motorhaube, dem größten damals in Serie gefertigten Aluminium-Karosserieteil), Stoßstangen und Zierleisten bestanden aus rostfreiem Stahl.
Weitere Feinheiten:
Außer den schon erläuterten technischen Neuheiten gab es etliche nützliche Raffinessen: Radbefestigung mit einer großen Zentralmutter, ermöglichte sehr schnellen Radwechsel. Als Schraubenschlüssel diente eine ca. 80 cm lange Stange, die mit ihrem überlangen Hebelarm einen komfortablen Radwechsel ermöglichte. Mit dieser Stange ließ sich das abgeschraubte Rad bequem zur Werkstatt rollen. Warum die Befestigung mit nur einer Mutter bei späteren Modellen wieder aufgegeben wurde, ist unklar. Es hieß, dass Kunden dieser Befestigung nicht vertrauten. Für diese Befestigung sprechen allerdings zwei Argumente: 1. Sie ist tatsächlich sicherer, wird auch in der Formel Eins angewendet 2. Die Muttern haben rechts Linksgewinde, links Rechtsgewinde, was bei nachlässigem Anziehen selbsttätiges Festziehen bewirken soll. Statt Wagenheber wurde eine Stütze mit einsetzbarem Stift mitgeliefert. Zum Radwechsel wurde die Hydraulik benützt: hochfahren, Stütze untersetzen, herunterfahren, Rad wechseln, usw. Auch das Aufziehen von Schneeketten war mit Hilfe der Hydraulik sehr komfortabel. Hilfreicher Trick dabei: Vor dem Ganzen Lenkung scharf einschlagen. Das Rad kommt dabei etliche cm nach außen, was das Spannen der Kette sehr erleichtert. Hupe mit zwei Stärken, sanft für Fußgänger und Radfahrer, in der Stadt, stark, Gebläse mit Dreiklang, für die Autobahn. Das Besondere: ein einziger Knopf für sanftes und stärkeres Drücken. Zündzeitpunkt ließ sich am Armaturenbrett verstellen. Damit ließ sich einerseits mit Frühzündung die Höchstgeschwindigkeit etwas verbessern, andererseits konnte billiges Benzin ohne Klopfen gefahren werden. Prüfung des Motor-Ölstands am Armaturenbrett. Wie in Frankreich vorgeschrieben, konnte mit einer Kurbel von Hand angelassen werden. Und das funktionierte sogar gut. Wenn die Batterie noch gut war, nur das Anlassrelais oder der Anlassschalter defekt: Am Anlassrelais gab es einen Knopf, den man von Hand drücken konnte. Einen solchen Knopf gab es auch an der Benzinpumpe. Wenn ein Wagen längere Zeit gestanden hat, muss man den Anlasser lange drehen lassen, um Benzin von dem tiefergelegenen Tank in den höhergelegenen, trockengefallenen Vergaser zu pumpen. Das kann der Batterie den Rest geben. Bei ID/DS: von Hand Benzin pumpen, dann reicht eine Umdrehung, ggfs. per Kurbel. selbstnachstellende Scheibenbremsen. Bei jedem Betätigen der Handbremse stellt die Bremse nach, falls erforderlich. schon vor 1972: Anzeige verschlissener Beläge der Scheibenbremsen. Einfaches Verfahren: in die Beläge eingelassene Kupferdrähte gaben beim Bremsen mit abgefahrenem Belag Kontakt zur Fahrzeugmasse und ließ helles Warnlicht aufleuchten. Bei Fahrzeugen ohne solche Anzeige wurden die teuren Beläge routinemäßig beim Service gewechselt, bei verhaltener Fahrweise meist viel zu früh. Falls nicht rechtzeitig gewechselt: sehr teurer Schaden an den Bremsscheiben und Unfallgefahr. Das helle Warnlicht hatte Vielzweckfunktion. Außer der vorstehend genannten Anzeige leuchtete es bei anderen wichtigen Problemen: Hydraulik-Ausfall, z.B. Keilriemen. Die DS hatte als eins der ersten Fahrzeuge elektrische Fensterheber.
Nur unsere erfahrensten Produzenten montieren diese masstabstreuen und wohlproportionierten Karossen mit liebevollen Details, beweglichen Teilen und reichlicher Ausstattung. Man möchte kaum glauben daß diese Modelle mit simpelsten Werkzeugen aus recycelten Weißblechdosen entstehen, denn die handwerkliche Leistung ist beeindruckend. Aber nur die maschinenlose Fertigungsmethode und das Herzblut der Künstler schafft den unverwechselbaren Charakter dieser Unikate.